Sei als Erwachsener die Person, die du als Kind gebraucht hättest
Welche Art von Erwachsenem möchtest du für dein Kind sein?
Stellt euch einmal vor, ihr würdet euch hinsetzen und darüber nachdenken, was für eine Person ihr als Erwachsene für euer Kind sein möchtet. Es ist eine wichtige Frage, und manchmal kann es schwierig sein, darauf eine klare Antwort zu finden. Aber vielleicht hilft es euch, wenn ihr einen Moment innehaltet und in eure eigene Kindheit zurückblickt.
Überlegt, was ihr als Kind gebraucht hättet
Überlegt doch mal, was ihr als Kind gebraucht hättet. Welche Art von Erwachsenen hätte euch in schwierigen Zeiten gutgetan? Hättet ihr jemanden gebraucht, der euch Sicherheit gegeben hätte, wenn ihr euch gefürchtet habt? Oder jemanden, der euch das Gefühl gegeben hätte, dass ihr genau so, wie ihr seid, in Ordnung seid?
- Sicherheit: Habt ihr euch jemanden gewünscht, der euch Schutz und Geborgenheit gegeben hätte, wenn die Welt draußen bedrohlich wirkte?
- Verständnis: Wäre es schön gewesen, jemanden an eurer Seite zu haben, der eure Gefühle ernst genommen und euch mit Geduld begegnet wäre?
- Vertrauen: Hättet ihr jemanden gebraucht, der euch ermutigt, eigene Entscheidungen zu treffen, selbst wenn es bedeutet hätte, Fehler zu machen?
Warum diese Person so wichtig gewesen wäre
Wenn ihr darüber nachdenkt, warum ihr genau diese Art von Person an eurer Seite gebraucht hättet, könnt ihr herausfinden, wie ihr als Eltern handeln möchtet. Vielleicht habt ihr als Kind oft das Gefühl gehabt, missverstanden zu werden oder alleine mit euren Gefühlen dazustehen. Jetzt könnt ihr für euer eigenes Kind der Erwachsene sein, der genau das anders macht.
Praktische Tipps: So könnt ihr eure Erkenntnisse umsetzen
Wenn euer Kind traurig oder wütend ist, könnt ihr euch fragen, wie ihr damals behandelt werden wolltet. Hier sind ein paar Ansätze, die euch helfen könnten:
- Verständnis zeigen: Wenn euer Kind emotional ist, versetzt euch in seine Lage und zeigt Verständnis, anstatt sofort zu reagieren. Überlegt, was ihr euch damals gewünscht hättet.
- Geborgenheit bieten: Seid der sichere Hafen für euer Kind. Wenn es sich ängstlich oder verloren fühlt, bietet ihm die Geborgenheit, die ihr euch als Kind vielleicht gewünscht habt.
- Vertrauen aufbauen: Ermutigt euer Kind, Entscheidungen zu treffen und eigene Erfahrungen zu machen. Zeigt ihm, dass ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten habt, so wie ihr euch das vielleicht früher gewünscht hättet.
Euer Herz als Leitfaden
Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, sich dieser Frage zu stellen, und dass es manchmal verunsichern kann, wenn man sich nicht sicher ist, ob man alles richtig macht. Aber genau das ist der Punkt: Ihr seid hier, ihr denkt darüber nach, und das allein zeigt schon, wie sehr ihr euch für euer Kind engagiert.
Indem ihr reflektiert, was euer eigenes inneres Kind gebraucht hätte, findet ihr oft ganz intuitiv den Weg, wie ihr eurem Kind heute begegnen könnt. Und das Beste daran ist: Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg – es gibt nur den Weg, der für euch und euer Kind richtig ist.
Fazit: Probiert es aus
Überlegt, welcher Erwachsene ihr für euer Kind sein möchtet, und folgt dabei eurem Herzen. Euer Kind wird spüren, dass ihr mit Liebe und Bedacht handelt, und das wird eure Bindung nur noch stärker machen.
Ihr seid nicht allein auf diesem Weg – und es ist völlig in Ordnung, unsicher zu sein. Was zählt, ist, dass ihr mit offenen Augen und einem offenen Herzen für euer Kind da seid.
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