Mein Kind weint bei der Eingewöhnung im Kindergarten! Was soll ich tun?
Ihr Lieben, ich weiß, wie herausfordernd die Eingewöhnung in den Kindergarten sein kann – für euch als Eltern und natürlich auch für euer Kind. Ihr habt vielleicht gerade damit zu tun und fragt euch: "Sind Tränen normal?" oder "Wieviel Weinen ist noch okay?"
Zunächst möchte ich euch beruhigen: Es ist absolut normal, dass es bei der Eingewöhnung im Kindergarten zu Tränen kommt. Das Wichtigste, was ihr wissen solltet, ist: Jedes Kind ist anders, und bei jedem Kind läuft die Eingewöhnung individuell ab. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ – es gibt nur das Tempo und die Bedürfnisse, die euer Kind in diesem Moment hat.
Warum weinen Kinder bei der Eingewöhnung?
Weinen ist eine ganz normale Reaktion auf den Abschiedsschmerz. Denkt einmal daran, wie es für euer Kind ist: Es verlässt die vertraute Umgebung, in der es sich sicher fühlt, und begibt sich in eine neue, unbekannte Welt. Für Kinder ist das eine große Umstellung, und es ist völlig in Ordnung, wenn sie auf diese Situation mit Tränen reagieren. Diese Tränen bedeuten nicht, dass etwas schief läuft, sondern zeigen, dass euer Kind gerade Abschied nimmt – von euch, der Sicherheit, die ihr gebt, und dem gewohnten Umfeld.
Aber: Tränen sind nicht gleich Tränen. Es ist wichtig zu verstehen, warum euer Kind weint.
Abschiedsschmerz vs. Angst und Unsicherheit
Wenn euer Kind bei der Trennung weint, weil es euch vermisst und sich kurz nach dem Abschied beruhigen lässt, ist das ganz normal. Hier hilft es, wenn die pädagogische Fachkraft an der Seite eures Kindes ist, es liebevoll auffängt und begleitet. Dadurch lernt euer Kind: "Auch wenn Mama und Papa gerade nicht da sind, bin ich hier gut aufgehoben und werde getröstet."
Aber was, wenn die Tränen nicht nachlassen?
Wenn euer Kind auch nach längerer Zeit nicht aufhört zu weinen, dann könnte es ein Zeichen dafür sein, dass es sich noch nicht sicher genug fühlt. Vielleicht ist die Beziehung zur pädagogischen Fachkraft noch nicht stark genug aufgebaut, oder euer Kind braucht einfach noch mehr Zeit, um Vertrauen zu fassen. In diesem Fall sollte auf keinen Fall eine Trennung stattfinden.
Was tun, wenn das Weinen nicht nachlässt?
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Beziehung aufbauen: Es ist entscheidend, dass eine stabile Beziehung zwischen eurem Kind und der pädagogischen Fachkraft aufgebaut wird, bevor ihr euch das erste Mal trennt. Euer Kind muss wissen, dass es bei dieser Person in guten Händen ist, und sich in ihrer Gegenwart sicher fühlen. Lasst eurem Kind so viel Zeit, wie es braucht, um dieses Vertrauen zu entwickeln.
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Achtsamkeit zeigen: Achtet darauf, wie euer Kind reagiert. Weint es, weil es euch vermisst? Oder spürt ihr, dass es vor Angst oder Unsicherheit weint? In diesem Fall solltet ihr die Eingewöhnung langsamer angehen. Es gibt keinen festen Zeitplan, der für alle Kinder passt – geht im Tempo eures Kindes voran.
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Zeit und Geduld: Gebt eurem Kind die Zeit, die es benötigt. Lasst euch nicht von äußeren Druck oder festgelegten Eingewöhnungszeiten verunsichern. Es ist in Ordnung, wenn die Eingewöhnung länger dauert. Es geht darum, dass euer Kind sich sicher fühlt und Vertrauen fasst.
Was könnt ihr als Eltern tun?
Als Eltern seid ihr die wichtigsten Bezugspersonen für euer Kind. Ihr kennt euer Kind am besten, und ihr seid diejenigen, die am besten spüren, wann euer Kind bereit ist, einen neuen Schritt zu gehen. Es ist völlig in Ordnung, auf euer Bauchgefühl zu hören und auf die Bedürfnisse eures Kindes einzugehen.
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Steht für euer Kind ein: Lasst euch nicht verunsichern, wenn die Eingewöhnung länger dauert oder euer Kind mehr Zeit braucht, um Vertrauen zu fassen. Ihr seid der Experte für euer Kind, und nur ihr könnt beurteilen, was das Beste für es ist.
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Bedürfnisse ernst nehmen: Achtet darauf, dass die Bedürfnisse eures Kindes gewahrt werden. Wenn ihr spürt, dass euer Kind noch nicht bereit ist, bleibt an seiner Seite. Ihr dürft euch für die Bedürfnisse eures Kindes stark machen.
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Achtsam beobachten: Wenn euer Kind weint, schaut genau hin: Ist es der normale Abschiedsschmerz oder steckt mehr dahinter? Braucht es vielleicht einfach nur ein bisschen mehr Zeit, Geborgenheit oder Zuwendung? Ein sanfter Übergang kann manchmal die Lösung sein, indem ihr euch gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft langsam von kurzen Trennungen hin zu längeren verabschiedet.
Tränen sind okay – aber es muss der richtige Grund sein
Es ist normal, dass Kinder bei der Eingewöhnung weinen – das gehört zum Prozess des Abschieds dazu. Wichtig ist nur, dass euer Kind nicht aus Angst oder Unsicherheit weint. Wenn ihr merkt, dass euer Kind vor allem aus diesen Gründen weint, dann ist das ein Zeichen, dass es noch nicht bereit für die Trennung ist. In diesem Fall sollte die Eingewöhnung noch weiter begleitet und das Vertrauen gestärkt werden.
Fazit: Bleibt entspannt und hört auf euer Kind
Euer Kind darf weinen – das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Aber seid aufmerksam und schaut genau hin, welche Art von Tränen es sind. Geht in der Eingewöhnung so behutsam vor, wie es euer Kind braucht, und nehmt euch die Zeit, die nötig ist, um eine stabile Beziehung zur pädagogischen Fachkraft aufzubauen.
Und das Allerwichtigste: Ihr kennt euer Kind am besten. Vertraut darauf, dass ihr wisst, was es braucht, und lasst euch nicht verunsichern. Wenn ihr Fragen habt oder unsicher seid, dann scheut euch nicht, Unterstützung zu suchen. Ihr seid nicht allein – und euer Kind wird seinen Weg finden, in seinem eigenen Tempo.
Hast du Fragen oder Unsicherheiten dazu?
Dann melde dich gerne bei mir.
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